Förderung einer Stelle im Brücke-Museum

Die Zukunft der Ferdinand-Möller-Stiftung liegt insbesondere auch in der Förderung der weiteren Erforschung der Brücke-Künstler. Zwischen dem Gründungsdirektor des Brücke-Museums, Leopold Reidemeister (1900–1987) und Ferdinand Möller bestand eine jahrelange Freundschaft, die später durch das Brücke-Museum und die Familie Möllers fortgesetzt wurde. So kann die Ferdinand-Möller-Stiftung auf eine fruchtbare Vergangenheit mit dem Brücke-Museum zurückblicken. Ab 2020 fördert die Ferdinand-Möller-Stiftung die Stelle einer Sammlungskuratorin im Brücke-Museum. Durch die Initiative der Direktorin Lisa Marei Schmidt und der Stiftung konnte bewirkt werden, dass die finanziellen Mittel dieser Stelle ab 2023 vom Senat übernommen werden. Zwischenzeitlich wird nun die Stelle der Provenienzforscherin Dr. Nadine Bauer durch die Ferdinand-Möller-Stiftung gefördert.

Ein maßgeblicher Schwerpunkt der Museumsarbeit liegt auf der Erforschung und Pflege der eigenen Sammlung. Für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Bestände benötigte das Brücke-Museum dringend eine/n Sammlungskurator*in.

Das Brücke-Museum besitzt und verwahrt einen renommierten Bestand an Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken, Skulpturen und kunsthandwerklichen Arbeiten der expressionistischen Künstlergruppe. Die Sammlung gewährt intensive Einblicke in die gesamte Schaffenszeit der beteiligten Künstler – auch über das Ende ihrer Brücke-Zeit hinaus. Das Museum möchte durch ein aktives und gesellschaftlich relevantes Programm neue Perspektiven auf den deutschen Expressionismus in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken. Neben der wissenschaftlichen Betreuung der musealen Bestände und dem Aufbau eines Archivs zählt die Konzeption und Realisation von Publikationen, besonders der Brücke Archiv Hefte, sowie von Wechselausstellungen zu den Aufgabenbereichen der neuen Sammlungskuratorin. Sie überwacht und organisiert auch die Bereiche Provenienzforschung, Restaurierung und Leihverkehr.

Innerhalb der Stelle konnte die Ausstellung Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext realisiert werden, welche eine internationale Forschungs- und Ausstellungskooperation mit dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, und dem Amsterdamer Stedelijk Museum darstellt. 2022 wurde der Fokus vor allem auf die Arbeit mit der Sammlung des Brücke-Museums gelegt, wodurch die Ausstellung 1910: Brücke. Kunst und Leben entstand, die vom 4. April bis 28. August 2022 im Brücke-Museum zu sehen war. Das Projekt widmete sich einem der prägendsten Jahre der Künstlergemeinschaft und ihrem künstlerischen Höhepunkt.
Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Meike Hoffmann (FU Berlin), Dr. Andrea Meyer (TU Berlin), Prof. Dr. Aya Soika (Bard College Berlin) und Prof. Dr. Isabel Wünsche (Jacobs University) das internationale Symposium Expressionism Revisited: Neue Forschungsansätze und Fragestellungen vorbereitet, das vom 1. – 3. Juni 2023 stattgefunden hat. Aufgabe des Symposiums war, die Beschäftigung mit dem Expressionismus in der jüngeren Generation wieder anzuregen, damit dieser in die Zukunft hineingetragen wird. Das Symposium wurde u.a. von der Franz Dieter und Michaela Kaldewei Kulturstiftung (Frankfurt) finanziell unterstützt.